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World Craft Region


Als erster Ort in Europa, und als die erste Insel der Welt, wurde Bornholm 2017 zum World Craft Region ernannt. Die Ernennung ist eine internationale Anerkennung des einzigartigen Kunsthandwerkermilieus Bornholms, und wird von World Craft Council (WCC), der gröẞten internationalen Organisation für Kunsthandwerk in der Welt, vergeben. Die internationale Auszeichnung positioniert Bornholm als ein Zentrum des Kunsthandwerks in Europa, und ist auch eine Anerkennung der kunsthandwerklichen Traditionen Bornholms und der vielen kreativen, innovativen und markanten Profile, die es auf der Insel gibt. Dass der Titel Bornholm vergeben wurde, begründet die Jury u.a. damit, dass die vielfältige Tradition, die ursprünglich auf Keramik- und Glasproduktion fuẞte, zu der Entwicklung eines breiten und starken Ökosystems von Kunsthandwerkern, Werkstätten, Museen, Biennalen und Ausbildungseinrichtungen geführt hat. Auẞerdem fand die Jury, dass die Expertise innerhalb aller Formen des Kunsthandwerks dem Niveau des besten internationalen Kunsthandwerks entspricht.

Die historische Tradition der Keramik- und Glaskunst reicht viele hundert Jahre zurück. Noch heute wird z.B. Steinzeug nach ursprünglichen Prinzipien in „Hjorths Fabrik“ hergestellt, einer Keramikwerkstatt, die vor 150 Jahren gegründet wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Insel bekannt wegen der ersten internationalen Kunsthandwerker, die sich besonders für die Qualität der Materialien, die Ästhetik der Produkte und die Relation zur Natur interessierten. Die groẞen Tongruben auẞerhalb der Stadtgrenzen, wie z.B. der Pyritsee und die Safirsee bei Sorthat/Muleby, die Rubinsee bei Hasle und Lergravsvejen im Süden von Rønne, liefern seit Jahrhunderten Rohstoffe hochwertiger Qualität an die vielen Fayence- und Terrakottawerkstätten, Töpfer und Keramiker. Zusammen mit erfahrenen Glasbläsern des 19. Jahrhunderts haben sie dazu beigetragen, Bornholm auf der internationalen Landkarte zu markieren.

Im Laufe der Zeit haben die Bornholmer Kultur und die Tradition dafür, Kunsthandwerk zu entwickeln, eine enorme Kreativität, viele neue Talente und die Verwendung unkonventioneller Methoden geschaffen. Die Natur, die Rohstoffe und das klassische Handwerk haben talentierte internationale Kunsthandwerker und Weltklasse-Talente angezogen. Auẞer der Designschule für Kunsthandwerk, Glas und Keramik der Königlichen Dänischen Kunstakademie (KADK), die in Nexø auf Bornholm liegt, gibt es eine Menge kreativer Werkstätten, in denen Kunsthandwerker mit den Möglichkeiten der Materialien arbeiten. Auf Bornholm gibt es Kunsthandwerk aus allen Materialien und verschiedenen Handwerkstraditionen. Obwohl Glas und Keramik die verbreitetste Tradition sind, gibt es auch Kunsthandwerker, die mit Textilien, Holz, Schmuck, Leder und anderen Naturmaterialien arbeiten. Insbesondere die jüngere Generation der Kunsthandwerker Bornholms experimentiert mit Methoden und Techniken im Grenzland zwischen Kunst und Kunsthandwerk. Dadurch ist etwas ganz Besonderes entstanden.

Maker’s Island Bornholm vertritt sowohl die Kunsthandwerker, Museen, Biennalen, als auch Geschichte und Gegenwart, Tourismus, Wirtschaft, Beschäftigung und Bildung. Dieses bildet insgesamt eine solide Grundlage für die Entwicklung der kleinen und groẞen Kunsthandwerker, Attraktionen und Institutionen der Insel. Hinter Maker’s Island Bornholm stehen Arts & Crafts Association Bornholm (ACAB), das Kunstmuseum Bornholms, Grønbechs Gård, Hjorts Fabrik, die Designschule der Kunstakademie in Nexø, Destination Bornholm, Business Center Bornholm und Bornholms Regionskommune. Die vielen verschiedenartigen Kunsthandwerkertraditionen beruhen auf einer Vielfalt schaffender Kräfte, die sich weit verzweigen. Viele sind in dem Kunsthandwerksverband ACAB organisiert, aber nicht alle. ACAB ist eine Kunsthandwerkervereinigung, in der jeder einzelne Kunsthandwerker vor der Aufnahme von einem externen Bewertungsausschuss akzeptiert werden muss. ACAB existiert seit 2002 und hat heute 70 Mitglieder.

Bornholm ist also die erste Insel der Welt, die den Titel erhalten hat. Mit einer solchen Anerkennung ist es selbstverständlich, eine Verpflichtung zu fühlen – d.h. eine Verpflichtung, auch in der Zukunft das hohe fachliche und künstlerische Niveau aufrechtzuerhalten. Es fordert aber auch, dass die kleinen und vielleicht unbekannten Kunsthandwerker für ihre Arbeit anerkannt werden, und dass Möglichkeiten für weitere Entwicklung geschaffen werden. Entwicklung und Zusammenarbeit sind Traditionen des Bornholmer Kunsthandwerks, welches sich in dem Ökosystem der Institutionen, Museen und offenen Werkstätten widerspiegelt, die das ganze Jahr zu Erlebnissen und Inspiration einladen.


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